Nachsuche in den Karpaten auf einen Brunfthirsch...

Ein Jagdgast hatte in einem Revier in den Karpaten am frühen Abend auf einen Brunfthirsch gejagt und diesen anscheinend "gekrellt".
Der Pächter des Reviers (M.) fragte mich, ob ich ihm zeitnah bei der Nachsuche behilflich sein könnte.
Ich willigte umgehend ein und packte die benötigten Utensilien zusammen.
20' später holte mich M. ab und wir fuhren ins Revier.
Eine bereits durchgeführte Nachsuche mit Hund verlief nicht zuletzt wegen der schwierigen Geländeverhältnisse erfolglos.
Es bestand der Verdacht, dass der Hirsch sich in einem hangseitigen Waldstück eingeschoben hat.

Eine unbemerkte Annäherung ohne einen halbwegs bekannten Standort des Hirsches war schwierig.
Also wurde kurzerhand die Drohne (WBG) startklar gemacht und das Waldstück zu Aufklärungszwecken überflogen.
Die Wärmebildkamera der Drohne machte mehrere Stücke Wild aus.
Eins davon hatte sich etwas abseits in einer Dickung niedergetan.
Dieses gingen wir dann an.
Ausgerüstet mit einer Tikka in 6,5 mm Creedmoore, einem WBG, Dreibein mit HOG Saddle und einem Fernglas zogen wir los.
Der Wind war unstetig und erschwerte uns die Annäherung. Mehrmals mussten wir umschlagen und uns von einer anderen Seite annähern.
Parallel zur Annäherung fing es an zu regnen und die Dämmerung schritt stetig voran....
Nach ca. 30 min konnte M. den Hirsch hangabwärts bestätigen. Es war der Gesuchte. Aufgrund des wechselnden Windes blieb er in Bewegung und zog langsam von uns weg.
Wir verschoben uns seitlich und versuchten so geräuscharm wie möglich ihn zu überholen und an einer für einen Fangschuss optimalen Position abzupassen.
Dieses Vorhaben gelang, doch leider gewann die Abenddämmerung immer mehr die Oberhand.
Endlich hatten wir eine, für unser Vorhaben geeignete Position erreicht und dann konnte M. auch schon den Hirsch hangabwärts unter uns ausmachen.
Leider war er noch weiter unter uns als erwartet. Ca. 65m und wir konnten nur das Haupt und den oberen Bereich des mächtigen Trägers ausmachen.
Die Tikka ruhte bereits fertig geladen auf dem Tripod einsatzbereit im Hogsaddle eingeklemmt.
M. meinte wenn ich unter diesen Bedingungen einen sicheren Schuss abgeben kann dann sollte ich es tun.
Grundsätzlich schieße ich weder auf das Haupt noch auf den Träger.
Mittlerweile hatte nun auch das wirklich "letzte" Büchsenlicht Einzug gehalten...
Kurzum ich entschloss mich zum Schuss.
Der gedimmte Rotpunkt des 60er Absehens wanderte auf den Träger des unter uns und von uns wegschauenden verhoffenden Hirsches.
Dann ließ ich fliegen.
Der Schuss zerriss die Stille der Berge und hallte noch lange nach.
Im Feuer sah ich wie der Hirsch nach unten verschwand.
Nach dem repetieren verblieb ich horchend im Anschlag.
Ich konnte nichts hören.
M. hatte den Hirsch nach dem Schuss auch nicht mehr gesehen und wollte mir schon Waidmannsheil wünschen aber ich meinte, erst müssen wir sicher sein.....
Das war ich leider nicht.
Etliche Gedanken geisterten durch meinen Kopf. Bin ich gut abgekommen, kreuzte auch kein Ast die Geschossflugbahn und lenkte das Geschoss ab und vor allem, lag der Hirsch....
Bei einem Schuss auf den Träger muss umgehend, wenn das Stück nicht in Sichtweite liegt nachgesucht werden.
Also gingen wir Richtung Anschuss.
Der Hirsch lag am Anschuss. Der massige Wildkörper wurde vom Unterholz teilweise verdeckt.
Es war noch Leben in ihm. M. bat mich sicherheitshalber noch einen aufgesetzten Kammerschuss abzugeben.
Es knallte noch ein zweites Mal, diesmal allerdings ohne Nachhall.
Das Leben entwich und der Hirsch erstarrte in seiner letzten Lage.
Da lag er nun vor uns.
Ein Karpatenhirsch wie aus dem Bilderbuch, vom 8. Kopf und gerader 10 ender.
Der Jäger der ihn am Nachmittag krank geschossen hatte, war mit seinem Treffer zu hoch abgekommen und hatte die Wirbelsäule nur leicht oberhalb gestreift. Also gekrellt!
Wir hatten mit unserer Nachsuche und auch mit dem Schuss auf den Träger alles richtig gemacht und ihm so weitere Leiden erspart.
Mittlerweile hatte die Dunkelheit Einzug gehalten.
Wir verbrachen den Hirsch und besprachen das soeben Erlebte.
Danach absolvieren der Fotostrecke, welches sich auf Grund der Hanglage, schwieriger als gedacht erwies.
Auch das Aufbrechen war alles andere als schnell erledigt... Wir führten nur ein kleines Klappmesser mit einer 4 cm langen Klinge mit uns.
Dann schärften wir das Haupt ab, verblendeten und verwitterten den Wildkörper, um ihn so vor Bären und Wölfen zu schützen. Gerade die Bärenpopulation ist in dem Gebiet sehr hoch.
Im Anschluss verlegten wir mit dem Haupt zum Kfz zurück und waren sehr froh, als wir dieses wieder erreichten.
In mittlerweile stockfinsterer Nacht fuhren wir dann wieder zur Unterkunft und freuten uns, dass alles ein gutes Ende genommen hatte.
Der Hirsch wurde von seinen Leiden erlöst und wir waren wieder unbeschadet aus den Bergen zurück -gekehrt.
Das "Tot-trinken" des Hirsches gestaltete sich hingegen, leichter als erwartet... ;-)

XX

Hallo S.,
wir sind jetzt wieder auf dem Heimweg.
Vielen Dank für die wunderschönen Tage die wir bei dir im Revier und auch in deinem "Jagdschloss" verbringen durften.

Wenn ich einmal in die "Bredouille" geraten sollte, mir auch eine Jagdhütte einzurichten und ich die Möglichkeiten und Mittel hätte, würde ich es ganz genau so machen.
Alles ist durchdacht, hat Stil und einen jagdlichen Charme der genau passt.

B. hat uns auch hervorragend geführt.

Das Wetter am Jagdtag fing etwas durchwachsen an....

Der Murmler den wir gestreckt haben, war sehr vorsichtig und kam infolge des Wetters nur immer kurz aus dem Bau um nach 1-2 min wieder darin zu verschwinden.
Da galt es, sich während der "Bauphase" anzunähern um dann, wenn er wieder rauskommt einen günstigen Moment für die Schussabgabe abzupassen.
Es hat hervorragend geklappt.
Die .22 Hornet hat auf 88m ihr Ziel gefunden und der Murmler lag im Knall, keine 50cm neben seinem Eingang zum Bau.

Dann hieß es absolvieren der Fotostrecke gefolgt vom Versorgen des Murmlers. Das Fett (mir fällt dazu gerade der jagdliche Begriff im Bezug auf Murmeltiere nicht ein) habe ich ausgelöst und werde es zu Hause auslassen um eine Salbe daraus herzustellen.
Den Murmler haben wir danach in einer Felsspalte vor den Augen eines potenziellen Adleraufkommens verborgen.

Direkt im Anschluss ging es dann weiter auf Gams.
Gesehen hatten wir einige. Allerdings gestaltete sich die unbemerkte Annäherung äußerst schwierig.
Dann hatten wir Geißen mit Kitz vor.
So ging es stetig weiter....
Nach ca. 8h zehrender Bergtour fassten wir den Entschluss für heute einzustellen um am nächsten Tag neu anzusetzen.
Also Murmler bergen und heimwärts....

Während der Rückverlegung machte B. am Hang auf ca. 750m einen Abschussbock aus.
Viel zu weit für einen sicheren jagdlichen Schuss. ;-)
Wir fassten den Entschluss den Bock auf 400m anzugehen.
Gesagt getan!
Im Winkel von 35° stiegen wir mit leichtem Gepäck auf...
Nach ca.250m konnten wir auf einem Felsplateau einen hervorragenden "Observationpoint" (VB-Pkt) einrichten um die Gams mit dem Spektiv final sauber anzusprechen.
Es blieb dabei. Ein Abschussbock!
Jetzt standen wir vor der Wahl, entweder weiter auf mind.400m anzugehen oder uns auf dem Felsplateau zur Schussabgabe einzurichten.

Der Bock hatte sich in der Zwischenzeit, leicht vor unseren Augen verborgen in einem Gebüsch abgelegt. Bisweilen konnte man das Haupt ausmachen.
Eine Geiß mit Kitz stand etwas höher und seitlich in der Rinne.
Der Wind ging am Abend hangabwärts in der Rinne.

B. war mit dem Spektiv auf dem Bock und ich mit dem Zielfernrohr.
Zuvor hatte ich die Entfernung und den Winkel aus der zu erwartenden Schussabgabeposition mehrmals überprüft und die Werte ins Kestrel eingepflegt. Zusammen mit der Tageslage und der am Vortag gemessenen V0 hatte ich nun eine aussagefähige ballistische Grundlage für einen sicheren Schuss.
Da wir fasst 12 Uhr in den Wind schießen mussten brauchten wir da nichts zu korrigieren.

Nach einer gefühlten Stunde (realistisch wohl eher 30') war es dann soweit.
Der Bock kam hoch und zog seitlich aus dem Gebüsch.
Dann verhoffte er und präsentierte uns sein freies Blatt.
Kurzes abstimmen mit B., auch er war drauf.
Also ließ ich fliegen.
Im Feuer sah ich wie der Bock zusammen brach und ca. 5m abwärts in eine Kiefer fiel.
Dann kam er allerdings noch einmal hoch und stürmte ca.30m hangabwärts bevor er kurz verhoffte. Da ließ ich ein zweites Mal fliegen. Allerdings vorbei. Direkt danach tat der Bock noch einige Gänge um dann endgültig zusammen zu brechen und sich überschlagend hangabwärts zu begeben. In einem toten Winkel blieb er dann vor unseren Augen verborgen liegen.

Jetzt war guter Rat teuer.
Folgende Fragen geisterten durch den Raum...
Wie bin ich abgekommen?
Lebt der Bock noch?
Da wir nur mit leichtem Gepäck aufgestiegen waren und nun langsam die Dämmerung Einzug hielt, musste L. (meine Begleitung) jung und dynamisch, noch einmal hinab um Stirnlampe und Messer zu holen...
Nach 20' war sie wieder da und wir begannen den Aufstieg.
500 m hangaufwärts bei 35° benötigen ihre Zeit.
Balu der Jagdhund von T. hatte aufgrund des hangabwärtigen Windes schon die ganze Zeit die "Nase" im Wind und war sichtlich aufgeregt.
Dies war schon einmal ein gutes Zeichen!
Nach weiteren Kräfte-zehrenden Höhenmetern gab Benni mir zu verstehen, dass er gleich den Hund schnallt und ich mich für den Fall der Fälle schussbereit machen sollte.
Gesagt getan, Balu stürmte zielgerichtet voran bis zum bereits verendeten Gams.
Die Gams selbst konnten wir nicht ausmachen. Wir sahen aber ihre Läufe als Balu sie " beutelte" und sie infolge dessen weiter hangabwärts rutschte
Da war die Freude riesig? Der Gamsbock lag.
Bei der Inaugenscheinnahme des Wildes konnten wir auch den Treffer ausmachen.
Einschuss Hochblatt. Durch den spitzen Winkel war der Ausschuss etwas hoch.
Ebenerdig hätte die Gams im Knall gelegen.
Hätte hätte Fahrradkette..
Auf jeden Fall waren wir froh, dass die Gams lag.
Dann galt es zügig die Gams zu versorgen da ein Unwetter aufzog...
Nach dem Aufbrechen war das Unwetter da.
Gewitter und strömender Regen.
Differenz Blitz und Donner 1,5 sek.
B. meinte wir müssen jetzt schnell hinunter und wir hätten keine Zeit mehr die Gams im Gamsgurt zu verzurren um sie zu tragen.
Seiner Meinung schloss ich mich an.
Mittlerweile Blitz und Donner <1 sek.
Also begann der Abstieg...
Bisweilen entschloss sich die Gams voran zu stürmen und überholte uns um dann im respektablen Abstand auf uns wartend zu verharren.
Der Hang war mittlerweile äußerst glitschig als ob er mit Kernseife überzogen wäre ...
Über den Tag hatte ich meine mit Eisen beschlagenen Bergstiefel (Tricouni) ob des lauten Klimperns auf Gestein noch verflucht...
Jetzt waren sie goldwert.
Jeder der schon einmal im Hochgebirge bei einem solchen Wetter unterwegs war, weiß was ich meine.
Irgendwann kamen wir dann im Tal unbeschadet an.
Die Dunkelheit hatte mittlerweile Einzug gehalten und das "nachführen" der Lampen stellte sich als richtige Entscheidung heraus.
Im Starkregen erreichten wir dann das Jagdhaus.
B. verabschiedete sich und wir ließen nach einer heißen Dusche bei einem Radler, den sehr aufregenden, erfolgreichen und herrlichen Jagdtag ausklingen.
Somit waren wir 12,5 h unterwegs gewesen.

Am nächsten Tag schliefen wir bis 1000.
(keine Ahnung wann ich das letzte Mal so lange geschlafen habe)
Danach nur leichtes Wandern in der näheren Umgebung.
Der kleine Bach wurde genauestens auf Forellen inspiziert.
Leider konnten wir keine ausmachen. Dafür gab es Him.- und Blaubeeren in Hülle und Fülle.
Am Abend bereiteten wir im Jagdhaus auf dem Holzofen Gamsleber und Herz mit Zwiebeln zu. Das Essen hat uns hervorragend gemundet und wir ließen den Tag mit einem Jagertee am Feuer ausklingen.

Heute ist wieder die Rückverlegung.
Gestern hat L. (meine Begleitung) noch einmal Staub gesaugt.
Die "Frischwasserbar" haben wir wieder mit Radler und Bier aufgefüllt.
Die Feuerstelle gesäubert und so vorbereitet, dass wenn du ankommst, nur noch entzünden musst.

Skylink hat hervorragend funktioniert! Alles wieder abgebaut und verstaut.
Leider gab es heute Morgen keinen Strom.
Sonst hätten wir noch einmal durchgesaugt.

Während ich dir diese Zeilen schreibe sind wir schon seit 1115 unterwegs und werden vom zähfließenden Verkehr geplagt...:-(

Viele Grüße und noch einmal vielen Dank!
XX


Oryx-Jagd im Khomas-Hochland in Namibia (ehem. Deutsch-Südwestafrika) 2022
Unsere kleine Jagdgruppe logierte auf der Jagd- und Gästefarm Lich-tenstein Ost von Klaus Rusch, im Khomas Hochland von Namibia. Die Farm selbst liegt wunderschön eingebettet in den Bergen. Die nächste asphaltierte Straße ist ca. 30 Autominuten entfernt.
Klaus und Tanya, die Eigentümer mit "deutschen Wurzeln", führen hier einen Gästebetrieb mit familiärer Anbindung. Dadurch fühlt man sich als Gast gleich aufgenommen und integriert. Die Gästezimmer entsprechen europäischen Standard und verfügen über einen separaten, geräumi-gen Nasszellenbereich der WC, Dusche und Waschbecken beinhaltet. Stromanschluss mit deutschen Anschlüssen ist ebenfalls Standard. Es gibt hier eine robuste Kraftfahrzeugflotte, die alle Geländearten mit Bravour meistert. Die Verköstigung ist jeden Tag ein mehrgängiges, kulinarisches Meisterwerk, bestehend aus einem ansprechenden Mix aus deutsch-afrikanischer Küche mit internationalen Akzenten. Es mun-dete immer hervorragend und man musste aufpassen, dass man mit seiner "Linie" haushielt...
Das Jagdgebiet um die Farm herum ist schwieriges Bergland, das auch einen gut konditionierten Jäger vor Herausforderungen stellt. Familie Rusch hat es geschafft, in diesem schweren Gelände ein gutes Wege-netz anzulegen, um die Wildbergung zu ermöglichen aber auch weniger sportlichen Jägern oder Jägern mit "Handicap" die Jagd in dieser herrli-chen und atemberaubenden Landschaft zu ermöglichen.
Selbst in der Nacht bei Dunkelheit gibt es hier noch viel zu sehen. Der südliche Sternenhimmel unterhalb des Äquators offenbart sich hier in einer von "Lichtverschmutzung" noch verschonten Umgebung. Als be-sonderes Sternzeichen ist hier das Kreuz des Südens zu erwähnen... Nachdem unsere Reisegruppe zwei Tage Zeit hatte sich zu akklimati-sieren und die Umgebung zu erkunden, sollte es endlich auf Jagd ge-hen. Da es an diesem Tag äußerst windig war, entschloss sich Klaus, der auch Berufsjäger ist und als unser Jagdführer fungierte, einen Mix aus Autopirsch und Pirsch zu Fuß durchzuführen. J. sollte heute auf Zebra und Oryx jagen.
M. war der eingeteilte Spotter, der J. und mir bei Anblick ständig die wechselnden Entfernungsangaben übermitteln sollte. Die Weite der offenen Landschaft und die Entfernungen zum Wild liegen doch deutlich über dem, was man aus der Heimat kennt.
Ma. übernahm, nicht zuletzt wegen seiner technischen Ausstat-tung, die Funktion als Dokumentator in Bild und Film. Meine Wenigkeit übernahm die Funktion des Sicherungsschützen, für den Fall, dass das Stück nicht gleich im Knall liegen würde.
Los ging es...
Wir hatten von Anfang an viel Anblick. Neben Zebras, Kudus, Warzen-schweinen auch Oryxe und Steinböckchen. Sogar der Klippspringer ist hier vertreten. Im feinen Sand auf dem Pfad machten wir Fährten von Leoparden aus. Paviane quittierten unser Erscheinen mit lautem Ge-schrei, gefolgt von sofortiger Flucht. In geraumer Entfernung baumten sie dann auf, um uns wieder zu "beschimpfen".
Etliche Zebras und auch Oryxe konnten nicht beschossen werden, da auf Grund der Beschaffenheit des Geländes eine Bergung in einem Stück nicht möglich gewesen wäre.
Pirsch zu Fuß und Kfz wechselten sich ständig ab. Bei einer Pirsch zu Fuß machten wir einen männlichen Oryx aus, der jagdbar war. Aller-dings war er nicht so standhaft, um bis zur Schussabgabe zu verharren... Bevor J. seine Waffe auf dem Zielstock in Anschlag bringen konnte, entfleuchte die potentielle Beute. Das ist Jagd...
Egal, weiter ging es. Es war immer wieder erstaunlich, wie Klaus das Wild ausmachte, welches vor unseren Augen verborgen blieb. Erst nach detaillierter "Zielansprache" konnten wir es ebenfalls erblicken. Weit gefehlt, wenn man denkt, dass so ein Zebra meilenweit sichtbar aus der Landschaft optisch heraussticht. Da hat sich die Natur schon etwas bei der Farbmustergebung gedacht. Die Zebras passen sich op-tisch verschwindend hervorragend in das Landschaftsbild und Profil ein. Dann war es endlich soweit. Wir kamen in einem Bereich, der im Windschatten lag.
Klaus machte vom Fahrersitz eine Gruppe von Oryxen aus und meinte, da ist ein passendes Stück dabei. Joachim sollte sich schussbereit machen. Joachim brachte seine Waffe in den Anschlag und stellte die von M. ermittelte Höhenkorrektur auf 311m ein.
Auch ich ging in den Anschlag und stellte die erforderlichen Werte ein. Die Oryxe standen breit und grasten. Klaus gab nach genauem An-sprechen das Ziel bekannt.
"Den Zweiten von links!" J. und ich sprachen uns untereinander ab und brachten den Zielstachel auf den sogenannten Knopp (Blattschaufel). Joachim konzentrierte sich und krümmte hochkonzentriert ab. Im "Feuer" von J. sah ich die Schockwellen um den Einschuss auf dem Knopp vom Oryx, der unmittelbar im Knall zusammen brach. Ein perfekter Treffer auf diese Entfernung!
Ich sicherte meine Waffe und sah hinüber zu J.. Wir freuten uns beide. Klaus holte uns auf den Boden der Realität zurück indem er meinte, das war der Falsche.
Betroffenheit machte sich breit und wir rätselten, wie das passieren konnte...

Die Erklärung ergab sich aus den unterschiedlichen Blickwinkeln. Klaus konnte aus seiner Position nicht den äußerst linken Oryx, der hinter einem Busch stand, sehen. Wir schon…
Unser Zweiter von links war Klaus Erster von links.
Wir begaben uns zum Anschuss und da lag der gestreckte Oryx, der mit Sicherheit den Knall des Schusses nicht mehr vernommen hatte. Am Stück stellten wir fest, dass es sich um ein weibliches, nicht führendes Stück handelte. Klaus zeigte sich erleichtert und auch unsere Betroffenheit machte der Freude über den Jagderfolg Platz.
Klaus verbrach das Stück, überreichte J. den Erlegerbruch und wünschte ihm Waidmannsheil. Wir gratulierten J. ebenfalls und freuten uns alle. Dann knipsten wir schnell noch ein paar Bilder für das Jagdalbum. Direkt im Anschluss wurde das Stück unter Zuhilfenahme einer Winde auf den Pickup gezogen und wir verbrachten es in das Schlachthaus der Farm. Die fleißigen Mitarbeiter begannen zugleich mit der fachge-rechten Versorgung des Wildes.
Von dem Oryx soll ein Trägerpräparat gefertigt werden, welches Joachim immer an dieses einmalige Jagderlebnis mit Freunden in atemberaubender Kulisse erinnern wird.
Zu Ehren des erlegten Stückes, bekam J. beim Abendessen, an seinem Platz bei Tisch eine kleine aber ansprechende Oryx Tischdekoration. Beim sogenannten Tot-Trinken, also dem "Waidmannsheil-Tost", ließen wir das Erlebte noch einmal Revue passieren. Alles in Allem ein wun-derschönes Jagderlebnis.
Fazit: Wir kommen auf jeden Fall wieder!
Danke Tanya & Klaus

Zebra-Jagd im Khomas-Hochland in Namibia (ehem. Deutsch-Südwestafrika) 2022

Nach einigen Tagen der Akklimatisierung in denen wir zum Training auf Stahlpendelplatten schossen, sollte es endlich auf Jagd gehen. M. sein Primärziel für diese Jagdreise war eigentlich ein Warzen-schweinkeiler. Allerdings war deren Population infolge der vergangenen sehr trockenen Jahre stark zurückgegangen. Wir konnten im besagten Gebiet leider kein passendes Stück bestätigen.
Als Alternative sollte es nach reiflicher Überlegung nun auf Zebra-Jagd gehen. Bei den hier vorkommenden Zebras handelt es sich um Berg- oder s.g. Hartmann-Zebras. Das Bergzebra (Equus zebra) ist ein Zebra aus der Gattung der Pferde (Equus) innerhalb der Familie der Pferde (Equidae). Es werden zwei Unterarten unterschieden, das Hartmann-Bergzebra (Equus zebra hartmannae) und das Kap-Bergzebra (Equus zebra zeb-ra). Das Bergzebra kommt im südwestlichen Afrika vor und bewohnt hauptsächlich halbwüstenartige Gebirge und Hochländer. Es lebt in kleinen Herdenverbänden, bestehend aus einem männlichen Tier, ei-nem bis mehreren weiblichen Tieren und den Jungtieren. Hauptnahrung des Bergzebras sind verschiedene Gräser. Da deren Population regio-nal sehr stark zugenommen hat, ist hier eine intensive Bejagung wieder möglich. Auf Grund der schwierigen Geländeverhältnisse vor Ort und des stark unsteten Windes, entschloss sich Klaus, der auch Berufsjäger ist und
als unser Jagdführer fungierte, zu einem Mix aus Pirelli-Pirsch und Pirsch zu Fuß.
Alle waren voller Vorfreude auf die bevorstehende Jagd.
Klaus fuhr mit R. in der Kabine des Pickups und der Rest auf montierten Sitzbrettern auf der Ladefläche. J. übernahm die Funktion des Spotters. Seine Aufgabe bestand darin, M. die gemessene Ent-fernung zum Ziel und die zum treffen erforderlichen Einstellungen am Zielfernrohr anzusagen. Ma. war unser Dokumentator, der die Jagd in Bild und Ton festhalten sollte.
Auf ging es. Der wechselnde Wind machte es uns nicht leicht. Auch hier gilt der unter Jägern altbekannte Grundsatz: "Wenn der Wind jagt, kann der Jäger zu Hause bleiben". Wir ließen uns aber davon nicht ins "Boxhorn" jagen, sondern stellten uns der jagdlichen Herausforderung. Es war nicht leicht. In Bereichen, in denen eine Bergung des Wildes nicht möglich war, hatten wir mehrere jagdbare Stücke vor.
Weiter ging es. Nach mehrstündiger, material- und personalermüdender Pirsch, kurz vor Eintritt der Dämmerung, sollte es soweit sein. Klaus machte eine kleine Gruppe von Zebras auf 12 Uhr auf eine Entfernung von 180 Metern aus und wies M. das zu erlegende Stück zu. J. übermittelte umgehend die erforderliche Einstellung am Ziel-fernrohr und alle warteten darauf das der Schuss brach. M. war die Ruhe selbst.
Routiniert ging er mit seiner Rem. 700 (.300WinMag) in den Anschlag und platzierte das Tremor-Absehen seines Zielfernrohres auf der Blattschaufel des Zebras, welches zum Abschuss freigegeben war. Der Schuss auf die Blattschaufel ist hier in den Bergen wichtig, um zu verhindern, dass das Wild mit einem tödlichen Kammertreffer, nicht noch in Bereiche entfleucht, in denen eine Bergung nicht so ohne weiteres möglich ist.
Das zum Abschuss auserkorene Stück stand nicht komplett breit, sondern leicht spitz. Als sich etwas Unruhe in der Zebragruppe ausbreitete entschloss sich M. zum Schuss.
Hochkonzentriert krümmte er den Abzugsfinger und löste somit den Schuss aus. Sauber platzierte er das 180 grain Ballistik Tip Geschoss auf der linken Blattschaufel. Im Knall zeichnete das Zebra stark – und preschte davon.
Oh Schreck, es lag nicht...
Die Todesflucht dauerte nicht lang, nach ca. zwei atemberaubenden Sekunden, die wie eine Ewigkeit anmuteten, tat es sich nieder, um in Folge rasch zu verenden.
Allgemeine Freude breitete sich aus. Alles war gut gegangen. Wir begaben uns zum Anschuss und da lag das gestreckte Zebra.
Das Geschoss hatte nur die linke Blattschaufel getroffen, aber seine gesamte Energie im Wildkörper abgegeben.
Klaus verbrach das Stück, überreichte M. den Erlegerbruch und wünschte ihm Waidmannsheil. Wir gratulierten Martin ebenfalls und freuten uns alle.
Dann knipsten wir schnell noch ein paar Bilder für das Jagdalbum.
Direkt im Anschluss wurde das Stück unter Zuhilfenahme einer Winde auf den Pickup gezogen und wir verbrachten es in das Schlachthaus der Farm. Die fleißigen Mitarbeiter begannen zugleich mit der fachge-rechten Versorgung des Wildes.
Von dem Zebra soll später ein Zebra-Läufer gefertigt werden, welcher M. immer an dieses einmalige Jagderlebnis mit Freunden in atem-beraubender Kulisse erinnern wird.
Zu Ehren des erlegten Stückes, bekam M. beim Abendessen, an seinem Platz bei Tisch eine kleine aber ansprechende Zebra Tischdekoration. Beim sogenannten Tot-Trinken also dem "Waidmannsheil-Tost" ließen wir das Erlebte noch einmal Revue passieren. Alles in Allem ein wun-derschönes Jagderlebnis.
Fazit: Wir kommen auf jeden Fall wieder!
Danke Tanya & Klaus

Rothirschbrunft und Jagd in den Karpaten 2022

Unsere kleine Jagdgruppe von vier Jägern, machte sich Ende September mit dem Kfz auf die Reise nach Rumänien, um dort auf einen Brunfthirsch zu waidwerken.
Die anspruchsvolle Jagd auf den Rothirsch in den Karpaten, lässt sich nicht mit der Jagd in der Ebene vergleichen.
Alles wird hier mehr gefordert. (Material / Personal)
Nach einer 15 stündigen Anreise erreichten wir am Fuße der Karpaten direkt hinter Sibiu (ehem.Herrmannstadt) die idyllisch gelegene Pension "Maria".
Die Bewirtschafterin (Maria) ist eine herzensgute Seele, die uns jeden Wunsch von den Augen ab-las und uns kulinarisch verwöhnte.
C. unser deutsch - rumänischer Verbindungsmann fungierte als Jagdorganisator und Bindeglied zur lokalen Forstverwaltung.
Auch als Jagdführer sollte er noch seine Stärken unter Beweis stellen.
Für Ende September war es noch relativ warm und die Hirsche schrien noch nicht so wie erhofft.
C. meinte, das wird schon noch...
"Sein Wort in Gottes Ohr"
Nach zwei Tagen der Akklimatisierung vor Ort war es soweit.
Die Temperaturen waren gefallen und die Hirsche begannen zu röhren...
Heute sollte es losgehen.
A. sollte heute auf einen reifen Brunfthirsch jagen...
Die Jagdhelfer hatten in einem ca. 45 min Autofahrt entfernten Waldstück einen reifen und starken Rothirsch bestätigt.
0330 in der Früh machten wir uns auf die Reise und verlegten in Richtung zugewiesenes Jagdgebiet.
Bereits beim Eintreffen vor Ort hörten wir die Hirsche rufen.
Jetzt galt es keine Zeit zu vertun und wir machten uns jagdbereit.
C. zog mit M. der ebenfalls einen Hirsch strecken wollte zu Fuß los um die Hirsche anzugehen.
A. bezog mit mir vorerst Stellung in einer am Waldrand gelegenen Kanzel.
Gemeinsam observierten wir die Brunftplätze und glasten die Umgebung ab.
Nach 1,5 Stunden kamen C. und M. leider erfolglos zurück.
Wir wechselten durch und A. zog mit C. in Richtung des hang aufwärts gelegenen Waldstückes los.
Der Hirsch den A. anging röhrte beständig mit tiefen Bass. Gegen den Wind gelang es C., A. auf leisen Sohlen, unter Berücksichtigung des Geländes an den reifen Recken auf Schussentfernung heran zu führen.
Da stand der Gesuchte, am Rand einer kleinen Waldlichtung präsentierte sich der König der Wälder, majestätisch in seiner vollen Größe.
C. sprach den Hirsch als den Gesuchten an.
Ein reifer Hirsch vom 15. Kopf. Das ausdrucksvolle Geweih mit seinen erkennbaren Kampfspuren und seiner schier unendlichen Anzahl von Enden leuchtete in der Sonne.
Der schon von Brunft, Kampf und Alter etwas geschwächte Wildkörper, stand im kompletten Gegensatz zu seinem Geweih.
Umsichtig nach allen Seiten rufend stellte er sicher, dass sich kein Kontrahent seinem Rudel nähert und ihm den Rang streitig macht.
Das war ein herrlicher und atemberaubender Anblick den wir nicht vergessen werden.
C. bat im Flüsterton A. Schussbereitschaft herzustellen.
Dann baute er am Rand eines Busches den Zielstock auf.
A. legte seine Sauer 202 Take Down in .300 WinMag mit Führbandgeschoss Geschoss auf und visierte das Blatt des auf ca.65m breit stehenden Hirsches an.
C. blieb mit dem Fernglas ebenfalls auf dem Hirsch.
A. atmete noch einmal tief durch und ließ hochkonzentriert die Kugel aus dem Lauf.
Im Knall brach der Recke zusammen.
Sauber!
A. repetierte blitzschnell nach und blieb weiterhin, für den Fall der Fälle auf dem Hirsch.
Dies sollte sich aber als unnötig herausstellen.
Das Geschoss hatte ganze Arbeit verrichtet.
Nach ca.1 min entlud A. seine Waffe und stellte somit Sicherheit her.
Dann traten sie an das Stück.
Ein wirklich reifer Erntehirsch lag vor ihnen.
C. funkte uns an und wir verlegten mit X. dem Jagdhelfer zum erlegten Stück.
Da war die Freude groß!
Alle beglückwünschten A. und begutachteten das erlegte Stück.
Direkt im Anschluss wurde der Hirsch verbrochen und A. bekam seinen Erlegerbruch.
Danach wurde der Hirsch mit einer Winde auf den Pickup gezogen und zum Schlachthaus verbracht.
Dort wurde er von X. und A. fach und sachgerecht versorgt.
Auch wurde gleich das Haupt abgeschärft und für das zeitnahe Abkochen zur Seite gelegt.
Im riesengroßen Kochtopf oder wohl eher Kessel tummelten sich bereits zwei Häupter von Hirschen, die vorangegangene Jagdgäste hier erlegt hatten.
Danach säuberten wir unsere Ausrüstung, verluden diese und fuhren wieder zu unserer Pension zurück.
Am Abend wurde dann der Hirsch wie es sich gehört, mit dem überglücklichen Erleger ordentlich tot- getrunken. Dies uferte aber nicht aus, da am nächsten Tag auch wieder gejagt werden sollte.
M. und auch ich, sollten jeder noch, einen Hirsch strecken.
Dies ist dann aber eine andere Geschichte.

Long Range schießen beginnt da, wo die Umwelt sich anfängt einzumischen

Und genau das ist es, was wir als Freunde des Weitschießens so herausfordernd finden. Vom Abkrümmen des Fingers bis zum Einschlag ins Ziel. Hier bekommt Ihr in unserem Seminar das komplette theoretische Grundwissen, um präzise und bei allen Umweltbedingungen auf lange Distanzen schießen zu können. Dazu kommt der sichere Umgang mit der Aussenballistik mit dem Kestrel, die Mündungsgeschwindigkeit, Temperatur, Luftdruck, Abbrandgeschwindigkeiten und allen Parametern, die Ihr braucht, um Euer Ballistik-Programm zu befüllen oder gar mit den klassischen Tabellen selbst rechnen zu können - bis hin zum klassischen Winkelschuß. Und nichts ist beeindruckender als das Ping, das man nach über 2 Sekunden auf der kaum sichtbaren Stahlplatte hört.
In Deutschland finden die Kurse auf klassischen 300m Bahnen statt. Auf den Auslandseminaren habt Ihr die Möglichkeit, bis auf 2800 Meter zu schießen und das auch mit selbst laborierter Munition.