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Waffenreinigung
Reinigung von Präzisionswaffen
Welches Zubehör, Waffenöl bzw. welche Reinigungsmittel sind für Präzisionswaffen geeignet?
Ballistol: stammt noch aus der guten alten Schwarzpulverzeit hat sich aber bis heute gehalten;
mittlerweile aber ausgedient (durch die Verwendung anderer Pulversorten sowie
Geschossbeschichtungen und höherer Gasdrucke) - ist aber noch zu verwenden zur Konservierung
von Waffen, zur Lederpflege, zur Holzpflege, bei wunden Pfoten des Jagdhundes
Teflonöl: wie z.Bsp. Lupus, Remington, Hoppes oder Bore Tech. Dringt in die Metalloberfläche ein; mit
Teflonöl / Fett behandelte Metallteile müssen, wenn sie lackiert werden sollen, nicht nur entfettet,
sondern auch angeschliffen werden. Das ist der Beweis dafür, dass die Teflonpartikel vom Metall
aufgesaugt werden
Moderne Reinigungsöle: Brunox, HoppesNr.9, Tetra Gun Grase oder WD40 (günstig auf dem
Baumarkt) sind dafür ausgelegt, auch die Rückstände der modernen Legierungen und Nitropulver zu
lösen
Reinigungsschäume: sind nicht zwingend erforderlich, aber es ist halt mal was neues
Laufreiniger auf Ammoniakbasis: entfernen Tombakrückstände, Zinkablagerungen, Kupferabrieb,
Bleiablagerungen im Lauf. Weiterhin unterstützen sie die Entfernung von MOS2 Filmen und
Beschichtungsresten. Z.Bsp.: Robla Solo mil, Robla Solo force (haftet besser und perlt nicht so leicht
ab), Shooters Choice, aber auch Backofenreiniger (Schaum) auf Ammoniakbasis lässt sich dazu
verwenden.
Laufreinigungspaste auf rein mechanischer Wirkbasis für stärkste Verschmutzungen und lange nicht
gepflegte Läufe. Z.Bsp.: von der Fa. Dewey
Reinigungszubehör welches zwingend für eine ordentliche Reinigung erforderlich ist. Das „falsche
Schloss“ – wird anstelle des Verschlusses /Schloss in die Waffe eingeführt und verhindert die
Verschmutzung des Patronenlagers, der Abzugsmechanik vor Schmutz /Öl/ Dreckresten aus der
benutzten Bürste. Waffenhalterung für den Reinigungsvorgang MTM bzw. Eigenbau. Schwerpunkt dabei
ist, dass die Laufmündung der tiefste Punkt der Rohrseelenachse ist.
Reinigungssysteme: z.Bsp.: VFG, Henke, Dewey, Schmitts, OTIS, (Bore Snake ist nicht zu
empfehlen) Wichtig dabei ist, dass die Putzstöcke möglichst einteilig und drehbar gelagert sind. Dies
ermöglicht es den Bürsten sich den Zügen in den Feldern anzupassen und können somit deren
Übergänge nicht beschädigen. Es sollten in jedem Falle Bronzebürsten benutzt werden. Sie sind
weicher und verhindern ein Verkratzen der Züge und Felder. Eine Patronenlagerbürste sollte ebenfalls
benutzt werden.
Optikreinigung: Hier sollte eine kleine Bürste / Blasebalgkombination genutzt werden - keine Druckluft
aus der Dose! (wirkt wie Sandstrahlgebläse) Weiterhin sollten ein Microfaserreinigungstuch sowie das
Optikpflegemittel Klar-Pilot (entweder in flüssiger oder aber auch in Gelform) nicht fehlen. Abzuraten ist
von Brillenputztüchern auf Alkoholbasis - sie können möglicherweise die Oberflächenbeschichtung
(Lotuseffekt) beschädigen/lösen.
Der Reinigungsablauf
Vorreinigung
Sie sollte zeitnah nach dem letzten Schuss erfolgen, da das Rohr sich dann noch in einem „warmen“ Zustand
befindet und somit das Öl besser aufnehmen kann. Das Reinigungsöl wird mittels eines Filzes (VFG)
eingebracht. Beachte: Auch hier nur mit “Falschem Schloss” und von hinten nach vorn. Wenn genug Zeit
vorhanden ist, kann es nicht schaden, auch gleich 2-3 mal das Bronzebürstchen durchzuschieben. Wichtig:
Wenn das Bürstchen oder aber auch der Filz durchgeschoben wurde, immer nach Verlassen des Rohres
abschrauben. (Filze generell nur einmalig verwenden). Nachdem der Putzstock wieder aus der Waffe entfernt
wurde, kann das Bürstchen wieder aufgeschraubt werden und erneut durchgeschoben werden. Auf keinen Fall
mit aufgeschraubter Bürste im Lauf hin- und herwischen. Es wird a.) nicht richtig gereinigt und b.)die Läufe und
auch die Bürstchen werden beschädigt.
Hauptreinigung
Ausgangsposition die Waffe befindet sich in der Reinigungsstation. Merke: Als Mittelwert gilt: je abgegebenen
Schuss einmal mit der geölten Bronzebürste durchschieben. Nach der Hälfte der Bürstenschübe wird ein
trockener Filz durchgeschoben und im Anschluss ein mit Robla Solo mil getränkter Filz durchgeschoben. Dieser
Vorgang wird so lange wiederholt bis der Filz keine Blaufärbung mehr aufweist. Danach wird wieder ein
trockener Filz benutzt und im Anschluss daran wird wieder die Bronzebürste mit Öl benutzt. So lange bis die
erforderliche Anzahl (wie Schüsse) durchgeschoben wurde. Ist dies geschehen wird ein trockener Filz
durchgeschoben. Jetzt wird der Lauf mit Bremsenreiniger entölt / entfettet. Das Patronenlager wird natürlich
nicht vergessen. (spezielle Bürste) So werden auch die letzten Reste, des sich möglicherweise noch im Rohr
befindlichen Ammoniaks, entfernt. Dann wieder ein trockener Filz und danach kann der Lauf dann mit einem
Wollwischer eingeölt werden. Die Mündungsbremse verdient natürlich eine besondere Beachtung. Sie muss
ebenfalls gereinigt werden und sollte, wenn sie dazu entfernt werden muss, wieder genau an der gleichen
Stelle montiert werden. (Markierungen sind sehr hilfreich)
Vor dem Schießen Entölen
Es werden einige trockene Filze durchgeschoben, so lange bis auf den Filzen keine Ölreste mehr zu erkennen
sind. Nun ist die Waffe entölt und es kann geschossen werden.
Alle Angaben ohne Gewähr und mögliche Haftungs und Ersatzansprüche!